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Das Fellital – bekannt als Naturschutz- und Jagdbanngebiet zieht sich ein markierter Wanderweg durch den idyllischen Gebirgseinschnitt zwischen Gurtnellen und dem Oberalppass. Und doch scheint dieses kleine Juwel bisher von einer breiten Besuchermasse verschont geblieben zu sein. Möglicherweise deshalb, weil sich keine Abkürzungen anbieten und man sich die Natur redlich verdienen muss. Wer in einem Zug von Gurtnellen zum Oberalp will, stellt sich auf knapp 15km Weg und ca. 1’750 Höhenmeter ein. Alternativ kann man in der SAC Treschhütte nächtigen, oder die Route in der Gegenrichtung angehen. Die Schwierigkeiten halten sich dafür in Grenzen und tangieren höchstens ein T3.
Doch wer sich auf das kleine Abenteuer einlässt, wird nicht enttäuscht. Ab der Haltestelle “Fellital” versinnbildlicht ein kurzer Tunnelgang den Eintritt in eine neue Welt. Über Geäst und Wurzeln, begleitet vom durchdringenden Rauschen des Fellibachs, der das beeindruckende Nass zu Tal befördert, gewinnt man schnell die ersten Höhenmeter. Donnernde Wassermassen, Gischt und die mystischen Welten des Gehölz weichen alsbald einer Weitsicht ins Gebirgstal, sobald man das offenere Gelände bei der SAC Treschhütte erreicht hat – Willkommen im Fellital! Man wird von der Naturschutztafel persönlich begrüsst und gleichsam zu verantwortungsvollem Verhalten in der Natur aufgefordert.
Ab hier führt der Pfad weiter nach Süden, in vertrauensvoller Begleitung des Gebirgsbachs und in steter Bewachung unzähliger Gebirgsgipfel, die sich um den Wandersfreund auftürmen. Und ohne es tatsächlich zu realisieren, erreicht man über diesen Weg schliesslich fast ebendie Höhe der umliegenden Zenite. Unscheinbar schreitet man weiter das langgezogene Tal empor und gelangt schliesslich zur Fellilücke auf 2’469m. Man erkennt schnell, dass es nicht immer ein Gipfel sein muss, um Weitsicht zu geniessen.
Mit einem kurzen, aber intensiven Abstieg zum Oberalppass findet die Bergwanderung schliesslich ein Ende. Wir verlassen das zauberhafte Reich des Fellitals und überlassen es wieder seiner ureigenen Natur. Man darf ja schliesslich wieder einmal zu Besuch kommen.
Uri, Zentralschweiz, Fellital
Bergbach, Natur, Sonne, Naturschutzgebiet, Tiere
T-3
11. August 2019